Phänomene der elektrostatischen und der magnetischen Wechselwirkung waren schon dem griechischen Philosoph Thales von Milet (um 600 v.Chr.) bekannt. Damals wurde beobachtet, dass geriebener Bernstein feinste Staubteilchen anzieht. Später wurde herausgefunden, dass es die elektrische Ladung e gibt, die zwei Vorzeichen besitzt, +1 und -1. Im 19.Jahrhundert wurden die elektrische und die magnetische Wechselwirkung schließlich zur elektromagnetischen Wechselwirkung vereinigt.
Die QED, die Quantenelektrodynamik, ist die relativistische Quantentheorie der elektromagnetischen Wechselwirkung. Sie wurde 1928 von P.A.M. Dirac begründet und beschreibt die Wechselwirkung zwischen geladenen Teilchen durch den Austausch von virtuellen Photonen. Alle Prozesse der elektromagnetischen Wechselwirkung lassen sich so auf einen fundamentalen Prozess zurückführen: Die Emission oder Absorption eines Austauschteilchens, des Photons.
Die elektromagnetische Wechselwirkung hat die Eigenschaft, dass sie nicht nur für mikroskopische Ereignisse verantwortlich ist, sondern auch für makroskopische. Ihre Reichweite ist im Coulomb’schen Gesetz festgehalten.
Beispiele für elektromagnetische Prozesse sind die Paarerzeugung und -vernichtung, die Compton-Streuung und der Zerfall des neutralen Pion π0.