Der Wanderwellenbeschleuniger ist ein modernerer Elektronen-LINAC. Er hat die Driftwellenbeschleuniger zur Beschleunigung von Elektronen weitestgehend abgelöst.
Aus einer Teilchenquelle werden die Teilchen emittiert und durch Runzelröhren beschleunigt. Durch einen Ablenkmagneten am Ende des Strahlenganges kann der Teilchenstrahl zum Experiment gelenkt werden.
Abb. 1. Aufbau eines Wanderwellenbeschleunigers
Der wohl wichtigste Baustein des Wanderwellenbeschleunigers ist die Runzelröhre. Sie besteht aus durch Blenden getrennten Kammern in einer Röhre.
Abb. 2. Aufbau einer Runzelröhre
Eine elektrische Hochfrequenzwelle wird so eingespeist, dass eine laufende Welle entsteht. Die Teilchen sollen sozusagen auf der elektromagnetischen Welle mitsurfen. Da eine freie elektromagnetische Welle sich mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegt, ist sie für die langsameren Teilchen zu schnell. Sie muss abgebremst werden. Dafür sind in einem Abstand von einer halben Wellenlänge Blenden eingebaut. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle wird so an die der Teilchen angepasst.
Abb. 3. Prinzip der Beschleunigung mit einer elektromagnetischen Welle
Die Beschleunigung der Teilchen erfolgt durch das Surfen auf der elektromagnetischen Welle. Teichen, die schneller als die Welle sind, gelangen in ein Gebiet kleinerer Feldstärke und werden deshalb weniger beschleunigt. Langsamere Teilchen, die in ein Gebiet größerer Feldstärke gelangen, ein Wellental oder -berg, erfahren eine stärkere Beschleunigung. Dadurch bewegen sich die Teilchen in Paketen.